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Montag, 14. Mai 2012
An die Empörten
gandaleon, 15:58h
Was ist der Unterschied zwischen Kritik und Empörung?
Kritik benötigt ein Verständnis der Umstände, einen klaren Blick auf die Realität. Wenn Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden muß das Hindernis umgangen oder behoben werden. Ein Problem wird erkannt und gebannt.
Empörte sehen zwar auch das Problem, sie sehen es aber als Abweichung von einer Illusion, einer Idealvorstellung, die sie im Hirn herumtragen. In der Anstrengung beides, Abweichung und Ideal, miteinander zu vereinbaren müssen sie zu Entschuldigungen und Beschuldigungen greifen.
Der Empörte setzt als Handwerk nicht die Vernunft ein, sondern die Moral.
Die Welt und ihre Beschaffenheit wird nicht auf ihre Tauglichkeit für die eigenen Zwecke geprüft, sie wird als 'gut' bezeichnet wo sie dem geistigen Bilde entspricht und als 'schlecht' wo sie ihm widerspricht. Wo der vernüftige Mensch sich daran macht ein Hindernis zu umgehen oder zu beseitigen philosophiert der Moralist sich einen Grund für die Schlechtigkeit der Welt herbei.
Diese Denkweise wird in der bürgerlichen Gesellschaft von Kindesbeinen an über Medien, Bildungsinstitute und natürlich das Elternhaus vermittelt.
Derartig verbildet sind die meisten erwachsenen Bürger gar nicht mehr in der Lage, klare Aussagen über irgendetwas zu treffen. Mit den Worten "Meiner Meinung nach..." wird jeder entsprechende Versuch schon im Keim erstickt. Denn kaum ist ein Urteil gedacht, nimmt man reflexartig wieder Abstand davon und formuliert es entsprechend.
Für viele ist das Lesen der BILD-Zeitung auch so befriedigend, weil es dort nicht um die Erklärung von Ereignissen geht, sondern um deren Bewertung (die "seriösen" Blätter sind dabei nicht wesentlich besser, sie sind nur subtiler).
Es ist also nur passend, dass die freie Meinung, nicht das freie Wissen in unserer Gesellschaft gefeiert und hoch gehalten wird. Das erstere hat zwar keinen praktischen Nutzen, kostet aber nichts, während es sich beim Wissen genau andersherum verhält.
Kritik benötigt ein Verständnis der Umstände, einen klaren Blick auf die Realität. Wenn Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden muß das Hindernis umgangen oder behoben werden. Ein Problem wird erkannt und gebannt.
Empörte sehen zwar auch das Problem, sie sehen es aber als Abweichung von einer Illusion, einer Idealvorstellung, die sie im Hirn herumtragen. In der Anstrengung beides, Abweichung und Ideal, miteinander zu vereinbaren müssen sie zu Entschuldigungen und Beschuldigungen greifen.
Der Empörte setzt als Handwerk nicht die Vernunft ein, sondern die Moral.
Die Welt und ihre Beschaffenheit wird nicht auf ihre Tauglichkeit für die eigenen Zwecke geprüft, sie wird als 'gut' bezeichnet wo sie dem geistigen Bilde entspricht und als 'schlecht' wo sie ihm widerspricht. Wo der vernüftige Mensch sich daran macht ein Hindernis zu umgehen oder zu beseitigen philosophiert der Moralist sich einen Grund für die Schlechtigkeit der Welt herbei.
Diese Denkweise wird in der bürgerlichen Gesellschaft von Kindesbeinen an über Medien, Bildungsinstitute und natürlich das Elternhaus vermittelt.
Derartig verbildet sind die meisten erwachsenen Bürger gar nicht mehr in der Lage, klare Aussagen über irgendetwas zu treffen. Mit den Worten "Meiner Meinung nach..." wird jeder entsprechende Versuch schon im Keim erstickt. Denn kaum ist ein Urteil gedacht, nimmt man reflexartig wieder Abstand davon und formuliert es entsprechend.
Für viele ist das Lesen der BILD-Zeitung auch so befriedigend, weil es dort nicht um die Erklärung von Ereignissen geht, sondern um deren Bewertung (die "seriösen" Blätter sind dabei nicht wesentlich besser, sie sind nur subtiler).
Es ist also nur passend, dass die freie Meinung, nicht das freie Wissen in unserer Gesellschaft gefeiert und hoch gehalten wird. Das erstere hat zwar keinen praktischen Nutzen, kostet aber nichts, während es sich beim Wissen genau andersherum verhält.
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